Philosophie der ganzheitlichen Gesundheit

In der traditionellen chinesischen Gesundheitslehre wird der Mensch nicht als isoliertes System betrachtet, sondern als Teil eines größeren natürlichen Zusammenhangs.

Gesundheit bedeutet: im Einklang mit innerem und äußerem Wandel zu leben – im Fluss, nicht im Widerstand.

Bereits im klassischen Werk Huangdi Neijing („Der Klassiker des Gelben Kaisers“) heißt es:

„Der Weise nährt sein Inneres, wenn sich die äußeren Kräfte wandeln.“

Auch im Jingui Yaolüe (金匱要略) – dem „Wichtigen Schatz des Goldenen Kastens“ – wird betont, dass Wärme, Sanftheit und gezielte Arbeit entlang der Leitbahnen (Meridiane) zentrale Prinzipien zur Unterstützung des inneren Gleichgewichts sind.

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Yin und Yang – Balance der Gegensätze

Nach dem chinesischen Verständnis sind alle Lebensprozesse vom Zusammenspiel von Yin und Yang geprägt – Ruhe und Bewegung, Kälte und Wärme, Sammlung und Entfaltung.

Ein Ungleichgewicht, sei es durch Zuviel oder Zuwenig einer Seite, kann die innere Harmonie ins Schwanken bringen.

Körperarbeit, die Wärme, Pflege und Durchlässigkeit in den Mittelpunkt stellt, lädt dazu ein, Yin und Yang sanft ins Gleichmaß zurückzuführen.

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Shengqi & Emotionen – wenn Gefühle den Fluss bewegen

In der klassischen Lehre gilt die „Lebenskraft“ (Qi) als Träger von Vitalität. Gefühle und Gedanken – Freude, Trauer, Sorge, Wut oder Angst – sind keine Störungen, sondern Ausdruck lebendiger Bewegung.

Wenn sie jedoch einseitig oder dauerhaft werden, können sie den Fluss des Qi hemmen oder übermäßig antreiben.

Dabei werden die Emotionen in der chinesischen Lehre eng mit den inneren Organen verknüpft:

Leber – Zorn: unterdrückte oder aufgestaute Wut kann den freien Fluss des Qi beeinträchtigen.

Herz – Freude: maßvolle Freude belebt, doch Übermaß kann den Geist unruhig machen.

Milz – Grübeln: übermäßiges Denken oder Sorgen kann das Gefühl von Schwere erzeugen.

Lunge – Trauer: anhaltende Traurigkeit kann das Atmen und Loslassen erschweren.

Niere – Angst: dauerhafte Furcht kann das Vertrauen und die innere Stabilität schwächen.

Achtsame Berührung kann hier wie ein Resonanzraum wirken: Spannungen dürfen sich lösen, innere Ruhe darf sich entfalten, und das Qi findet neue Wege in Bewegung und Balance.

Diese Philosophie inspiriert die Arbeit bei Runxi Balance.

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✧ Wärme · Pflege · Durchlässigkeit

Drei Impulse zur Förderung von Regeneration und Wohlbefinden

Aus Sicht der chinesischen Lehre können viele körperliche und emotionale Ungleichgewichte durch angestaute Spannung, übermäßige Grübelgedanken oder das Gefühl innerer Kälte entstehen.

Ziel der Körperarbeit ist es, diesen Zuständen achtsam zu begegnen – ohne zu therapieren, sondern indem der Körper eingeladen wird, seine eigene Harmonie wiederzufinden.

温 • Wärme

Sanfte Wärme unterstützt den Körper darin, sich zu öffnen – physisch wie energetisch. Die Zirkulation wird angeregt, das System belebt.

养 • Pflege

Das vegetative Nervensystem darf zur Ruhe kommen. Nicht Reizung, sondern Nähren und Halten stehen im Mittelpunkt.

通 • Durchlässigkeit

Durch rhythmische manuelle Impulse entlang traditioneller Leitbahnen wird der Körper eingeladen, wieder in Fluss zu kommen – ganz ohne therapeutischen Anspruch.

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✦ Tuina-Massage – Körperarbeit nach TCM-Tradition

Tuina ist eine der ältesten, seit Jahrtausenden überlieferten manuellen Methoden der chinesischen Gesundheitslehre.

Über Generationen hinweg wurde diese Kunst der Berührung und Fürsorge weitergegeben – als kulturelles Erbe von Wissen und Achtsamkeit.

Tuina kombiniert:

Streichungen, Druck- und Rollbewegungen

Gelenkmobilisation und sanfte Dehnungen

Aktivierung gezielter Punkte entlang traditioneller Meridiane

Die Griffe orientieren sich am Konzept von Qi und Blutfluss im Körper.

Im Mittelpunkt steht dabei nicht nur muskuläre Entspannung, sondern die Förderung von innerer Balance zwischen Yin und Yang.

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Für wen ist Tuina- und Meridianmassage geeignet?

Die Anwendungen können besonders wohltuend sein für Menschen, die:

Verspannungen im Nacken, Rücken oder Schulterbereich spüren – z. B. durch langes Sitzen oder Bildschirmarbeit

unter innerer Unruhe, Stress oder Schlafschwierigkeiten leiden und nach Entspannung suchen

sich nach körperlicher Regeneration sehnen – etwa nach intensiver Belastung, Training oder besonderen Lebensphasen

ihr Bauchwohlbefinden sanft unterstützen möchten – z. B. durch eine entspannende Bauchmassage

ihr allgemeines Körpergefühl und den Energiefluss anregen möchten – z. B. mit Schröpfen, Gua Sha oder Fußreflexzonenmassage

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✦ Ergänzende Anwendungen (optional, nicht medizinisch)

Gua Sha – Schabemassage

Mit einem abgerundeten Werkzeug (aus Stein oder Horn) werden bestimmte Hautareale sanft gestrichen.

Diese Technik kann als anregend und entspannend empfunden werden.

Keine medizinische Behandlung.

Schröpfen – Glaskugeln mit Unterdruck

Durch sanften Unterdruck entsteht ein Zug auf das Gewebe, der ein Gefühl von Lockerung und innerem Fluss fördern kann.

Diese Anwendung ersetzt keine ärztliche Behandlung.

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Ein ganzheitlicher Ansatz jenseits von Beschwerden des Alltags.

Im westlichen Verständnis steht Massage oft für kurzfristige Entspannung.

In der chinesischen Tradition bedeutet Körperarbeit hingegen:

Verbindung mit dem eigenen Körper wiederherstellen

Rhythmen wahrnehmen statt korrigieren

Emotionen als Bewegung des Qi verstehen und sanft harmonisieren

Den natürlichen Selbstregulationsprozess achtsam begleiten